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Artikel vom 02.09.2008

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CAMMER

Festival: Junge Europäer zu Gast in Cammer

10 000 Italiener, Ungarn und einige Deutsche feierten am Wochenende beim „South of Mainstream“

Jungen Leuten aus Italien, Holland, Ungarn oder vom Bodensee scheint kaum ein Weg zu weit zu sein: Mehr als 10 000 Jugendliche im Alter zwischen 20 und 30 Jahren sind am Wochenende beim „South of Mainstream“-Festival im Gutspark in Cammer zusammengekommen.

Veranstalter solcher Festivals bevorzugen in der Regel ländliche Gebiete. Die Organisatoren des “South of Mainstream“ können und wollen sich mit den großen Veranstaltungen nicht messen. Andreas Kohl weiß, dass die Musik von „Dälek“ aus den USA oder „We insist!“ aus Frankreich keine 50 000 Besucher anlockt: „Die Szene ist überschaubar, in Deutschland gibt es höchstens 10 000 Interessierte und davon ist ein Fünftel auf Festivals unterwegs“. Kohl hofft, in diesem Jahr die Kosten zu decken. „Die Szene in Brandenburg ist noch entwicklungsfähig“, glaubt der Geschäftsführer von Southern Records aus Borkheide. Er gesteht, dass er sich noch mehr Gäste aus der unmittelbaren Nachbarschaft wünscht.

Viele der 10 000 jungen Menschen in Cammer haben sich auf Konzerten kennen gelernt und pflegen ihre Freundschaft durch regelmäßige Internetkontakte. Vor Festivalbeginn erkundeten sie gemeinsam das Dorf. „Das Umfeld ist sympathisch“, sagt Marcus Stang.

Er, Markus Wypior, Willi Tautz, Anne Berger, Rebecca Schweier und Sven Dörge sind aus Jena, Leipzig und Magdeburg angereist. Rebecca, Willi und Sven sind nicht nur aus Spaß hier. Die drei gehören zu einem Internetfernsehteam. Rebecca hat schon vorab das Festival als ein Sommer-Highlight angekündigt. „Wir wollen einige Bands, wie Ulme, Bulbul und Tephra für unser Internetportal filmen und interviewen“, erklärt Sven.

Gemeinsam mit anderen haben sie auf dem für die Besucher eingerichteten Campingplatz ihre Zelte aufgebaut. Jeder Nutzer erhält beim Einchecken einen Müllsack in die Hand gedrückt. Die Veranstalter versuchen für Ordnung zu sorgen: Neben mobilen Toiletten und einer Waschmöglichkeit sind Pfandbecher ein fester Bestandteil des Ordnungskonzepts, damit der Festplatz so sauber wie möglich bleibt.

Am Sonntagmorgen saßen die sechs etwas erschöpft aber zufrieden vor ihren Zelten. Entspannt wurde mit Streichkäse und Dosenwürstchen gefrühstückt. Marcus und Anne waren rundum zufrieden. „Die Musik war super“ war ihnen zu entlocken – auch wenn sie „die etwas lahme Aftershow-Party“ bemängelten. Rebecca und Sven sahen „euphorische Bands und bombastische Stimmung“. Für Rebecca war der Zeltplatz jedoch „etwas spartanisch ausgestattet“.

Die gute Laune war ebenso im Dorf zu spüren. Gustav Eschholtz freute sich über etwas höhere Umsätze und öffnete seinen Konsum am Sonnabend bis um 15 Uhr . Die beiden Gaststättenbetreiber profitierten ebenso von dem Festival und die benachbarte Pension war am Wochenende komplett ausgebucht. ~~UP~~

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